Verschiedene Bereiche im Prop-Trading
Oft schreibe ich in meinen Artikel hier auf dem Blog vom Futures- oder Forex-Bereich. Es gibt hauptsächlich zwei verschiedene Arten von Prop-Trading-Firmen. Ich beziehe mich hierbei ausschließlich auf die Funding- & Evaluierungsanbieter.
Zum einen wird das Trading mit CFDs (GER40, NAS100 etc.) und Forex (EUR/USD, GBP/USD etc.) angeboten. Der bekannteste Name dürfte in diesem Bereich FTMO sein. Zum anderen gibt es Anbieter für Futures (ES, NQ, CL etc.) wie die schon lang etablierte Prop-Firma Topstep.
Beide Typen haben ihre Vor- und Nachteile, die ich in diesem Artikel auflisten möchte. Vielleicht möchtest Du mit dem Prop-Trading beginnen und stehst gerade vor dieser Entscheidung, bei der Dir diese Übersicht helfen kann.
Prop-Trading mit Forex
Vorteile | Nachteile |
👍🏽 Auswahl der Instrumente | 👎🏽 Evaluierungen meist teurer |
👍🏽 Evaluierungen mit größerem (statischen) Drawdown | 👎🏽 Evaluierungen meist zweistufig |
👍🏽 Größere Auswahl der Anbieter | 👎🏽 Ausführungen (Spreads, Slippage) |
👍🏽 Swing-Trading möglich | 👎🏽 Möglicher Interessenskonflikt bei Kursstellung |
👍🏽 Evaluierungskosten werden erstattet | 👎🏽 Plattformen eingeschränkt (MT4, MT5) |
Prop-Trading mit Futures
Vorteile | Nachteile |
👍🏽 Evaluierungen meist billiger | 👎🏽 Evaluierungen meist nur im Abo |
👍🏽 Evaluierungen meist einstufig | 👎🏽 Evaluierungen haben engeren Drawdown |
👍🏽 Ausführungen (keine Spreads, selten Slippage) | 👎🏽 Trailing Drawdown (zumindest End of Day) |
👍🏽 Kursstellung durch zentralisierte Börse | 👎🏽 Swing-Trading kaum möglich |
👍🏽 Großzügige Rabatte von über 50% | 👎🏽 Kosten für Aktivierung Funded-Konto |
Meine persönliche Meinung
Am besten sage ich es gleich. Auch wenn ich bei Forex-Firmen einige Vortieile erkenne, würde ich zumindest jedem kurzfristiger Tradenden raten sich für einen Prop-Trading-Anbieter im Futures-Bereich zu entscheiden. Ich selbst bin Futures-Trader und möchte das aus folgenden Gründen auch bleiben 🙂
Unbekannte Faktoren
Besonders als angehender oder mental noch etwas wackligem Trader möchte man doch so viele Störfaktoren aus seinem Trading-Alltag verbannen wie möglich. Bei Forex hat man immer das Problem, dass man bei Kursstellung und Ausführung dem Broker, dem Liquidity-Provider oder der Firma selbst ausgeliefert ist.
Wie es der CEO von MyForexFunds so schön zu pflegen sagte: „Slip them to hell!“. Das ist doch eine Variable im Trading, die ich nicht kontrollieren kann und die ja offensichtlich auch gegen mich verwendet werden kann. Bei Futures ist der Preis der Preis – da ist nichts dran zu rütteln. Der wird von einer zentralen Börse (CME Group – Chicago Mercantile Exchange) reguliert und ist damit ein Unsicherheitsfaktor weniger.
Exakte Ausführung
Außerdem können Trades in Futures sehr viel genauer ausgeführt werden. Besonders wenn man mit sehr exakten Preis-Levels handelt (Stichwort ICT, Footprint etc.), kann einem Forex einen dicken Strich durch die Rechnung machen.
Ich selbst trade den NQ (Nasdaq-Future) auch manchmal während der EU-Session. Zu dieser Zeit ist der Spread im CFD aber sehr weit und kann enorm Profite kosten. Außerdem bin ich zum Teil sehr kurzfristig unterwegs, so dass ich mir die Spreads gar nicht „leisten“ kann. Bei langfristigeren Day- oder gar Swing-Trades könnte ich mir das wiederum vorstellen.
Trading-Plattform
In meinen Artikeln ist es oft zu sehen. Ich handele auf dem Ninjatrader (sogar auf dem Mac). Nachdem ich einige Alternativen ausprobiert hatte, war das für mich die stabilste und angenehmste Plattform. Bei den Forex-Anbietern bekomme ich den MT5. Auch an den gewöhnt man sich. Aber seien wir mal ehrlich… ein Update täte dem mal ganz gut.
Fazit
Letztlich kommt es darauf an, welcher Typ Trader Du bist und in welchem Timeframe Du unterwegs bist. Für kurzfristige Scalper und Daytrader würde ich unbedingt Futures empfehlen. Wer mehr Vielfalt bei den Instrumenten und etwas mehr Beinfreiheit beim Drawdown braucht, wird sicher eher im Forex-Bereich glücklich.