Falsche Erwartungen
Eines der größten Probleme beim Trading sind die falschen Erwartungen, die bewusst vom Marketing der Broker- und Prop-Trading-Industrie geweckt werden. Ich selbst poste auf meinem Instragram-Profil wie viele andere in den sozialen Medien überwiegend Gewinn-Trades. Auch wenn ich in der Beschreibung auch über meine Verluste schreibe, kann der Eindruck entstehen, Trading wäre ein leichtes Spiel.
All das führt sicher dazu, dass angehende Trader überzogene Erwartungen haben und zu 90% (diese Zahl ist ja schon berühmt) auf die Nase fallen indem sie schwere Verluste einfahren und sich enttäuscht vom Trading abwenden.
Falscher Ansatz
Auch bei mir war es am Anfang so, dass ich bei jedem Trade den möglichen Gewinn sah, mir jedoch über das mögliche Risiko zu wenig Gedanken machte, geschweige denn über ein System für das Risiko-Management. Dabei ist genau das einer der wichtigsten Schlüssel zum Erfolg beim Trading.
Die konstanten Gewinne kommen später von selbst sobald man ein einigermaßen profitables System gefunden hat. Da brauch man sich eigentlich gar keine allzu großen Gedanken drum machen. Hohe Profite von Anfang an zu erwarten ist jedoch der falsche Ansatz.
Verluste kontrollieren
Der einzige Job eines Trading-Anfängers sollte sein, möglichst wenig Verluste zu produzieren und zu versuchen diese nach und nach zu kontrollieren. Dass das zunächst auf dem Demo-Konto passieren sollte, ist klar. Aber irgendwann muss der Sprung zu echtem Geld oder zumindest einem Prop-Trading-Konto gewagt werden. Denn die Emotionen, die dann ins Spiel kommen, lassen einen nochmal gaaanz anders auf den laufenden Trade gucken.
Sobald man es dann schafft, Verluste gering zu halten oder einen Monat vielleicht mit einem Breakeven abschließt, kann man „poco a poco“ an kleine Gewinne denken. Aber das braucht Zeit und diese sollte man sich nehmen. Daher ist es nicht ratsam z. B. auf das Geld angewiesen zu sein.
Gewinne werden kommen
Wenn man emotional und finanziell all diese Phasen übersteht und seinem Ziel treu bleibt, werden die Gewinne kommen… ganz von allein. Vielleicht ist nicht jeder Charakter für das Trading erschaffen worden. Und sicher ist eine gewisse Leidenschaft und Leidensfähigkeit nötig. Aber ich glaube fest daran, dass man es schaffen kann, wenn man mit Disziplin dabei bleibt.
Fazit
Wenn Du Trading-Anfänger bist, dann nimm Dir Zeit. Lass die Lambos Lambos sein und konzentriere Dich auf Dein Ziel. Versuche nicht, Dich an anderen zu orientieren. Jeder Trader muss seinen ganz persönlichen Weg gehen und herausfinden, mit welchem System er etwas aus dem Markt herausholen kann.
Die erste Stufe muss sein, Verluste gering zu halten. Bevor diese Stufe nicht überwunden werden kann, macht es keinen Sinn ungeduldig zur nächsten zu springen oder ständig die Treppe zu wechseln.