Backtesting mit Replay-Funktion
Der wohl wichtigste Faktor bei einer sinnvollen Backtesting-Session ist, dass man irgendeine Art von Replay-Funktion verwendet. Das bedeutet, dass man seine Setups sehen muss bevor man den Ausgang kennt. Es sollten also alle Kerzen nach dem Signal zunächst verborgen sein.
Es macht nämlich einen großen Unterschied, wenn man mit dem rechten Auge bereits auf das Ergebnis schielt oder ob man in quasi „echten“ Marktbedingungen nach Setups Ausschau hält.
Viele Handelsplattformen bieten mehr oder minder gute Lösungen dafür an. Die heißen dann Market-Replay oder Trade-Simulator. Die wohl bekannteste Lösung finden wir bei Tradingview. Dort bekommt man ab der kleinsten Bezahlversion (PRO 14,95$ / Monat) das sogenannte Bar-Replay. Damit kann man dann in die Vergangenheit springen und ab einem bestimmten Zeitpunkt Kerzen verbergen und per Klick sichtbar machen.
Auf Uhrzeiten achten
Ein aus meiner Sicht noch unterschätzterer Faktor ist die Uhrzeit des Marktes. Als Daytrader sitzt man ja nicht 24 Stunden vor dem Schirm und nimmt jedes Setup, das sich zeigt, mit. Man muss ich vorher klar machen, wann genau man vor dem Chart sitzt und sollte auch nur Signale innerhalb dieses Zeitraumes berücksichtigen. Ansonsten sind die Ergebnisse doch völlig verfälscht.
Ich persönlich fange zum Beispiel meist zwischen 8 und 9 Uhr morgens an, trade dann 1 bis 2 Stunden und komme eventuell nochmal zur Eröffnung der US-Session an den Schirm. Also sollte ich auch nur diese Zeiten in mein Backtesting mit einbeziehen.
Ein Signal um 4 Uhr morgens hat für mich dann zunächst keine Relevanz. Ich sage „zunächst“, weil man natürlich auch testen kann, zu welcher Uhrzeit die meisten Signale vorkommen. Das hängt natürlich stark mit Deiner Trading-Strategie zusammen. Vielleicht merkt man ja, dass zu ganz anderen Seiten die besseren Signale kommen und stellt sich entsprechend darauf ein. Für mein Scalping brauche ich Momentum. Daher konzentriere ich mich jeweils auf die Marktöffnungen.
Fazit
Beim Backtesting ist also generell darauf zu achten Marktsituationen so echt wie möglich zu simulieren. Man sollte sich nicht selbst in die Tasche lügen und ein Setup testen, bei dem man den Ausgang schon kennt. Außerdem sollte man sich zugestehen, dass man keine Maschine ist, die keinen Schlaf benötigt. Besonders für Intraday-Trader ist also die Uhrzeit wichtig.
Desweiteren sind Faktoren wie Geduld und Emotionen wichtig. Beim Backtesting sind diese nicht nötig bzw. nicht vorhanden. Wenn lange kein Signal kommt oder echtes Geld auf dem Tisch liegt, darf man diese beim Entscheidungsprozess für oder gegen einen Trade nicht unterschätzen.